Carl Gottlob Mank – Bürger und Hausbesitzer in Potschappel (1811–1840)
Carl Gottlob Man(c)k wurde am 4. November 1811 in Dresden geboren und verstarb dort bereits im Alter von 28 Jahren am 28. August 1840. Sein kurzes Leben fiel in eine Phase tiefgreifender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Umbrüche im Königreich Sachsen.
Herkunft und Familie
Carl Gottlob Mank entstammte einer städtischen Familie in Dresden. Über seine Eltern und seine Herkunftsfamilie liegen keine gesicherten Informationen vor, was bei städtischen Familien des frühen 19. Jahrhunderts ohne gehobene soziale Stellung nicht ungewöhnlich ist.
Am 24. Oktober 1837 heiratete Carl Gottlob Mank in Dresden Johanne Schaarschmidt, geboren am 6. März 1812 in Dresden. Die Ehe bestand nur etwa drei Jahre bis zu seinem frühen Tod.
Nachkommen
Aus der Ehe ging mindestens ein Sohn hervor:
- Georg Mank (geboren 10. November 1839 in Dresden), der später als Amtsstraßenmeister tätig wurde und die Familie fortsetzte
Die Geburt des Sohnes erfolgte weniger als ein Jahr vor dem Tod des Vaters, sodass Georg Mank ohne väterliche Prägung aufwuchs.
Lebensumstände und früher Tod
Carl Gottlob Mank verstarb am 28. August 1840 im Alter von nur 28 Jahren. Die Todesursache ist nicht dokumentiert, jedoch war die Sterblichkeit junger Erwachsener in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts deutlich höher als heute. Infektionskrankheiten, insbesondere Tuberkulose und Typhus, waren in den wachsenden städtischen Zentren weit verbreitet.
Dresden in der Vormärzzeit
Die Lebenszeit Carl Gottlob Manks fiel in die sogenannte Vormärzzeit (1815–1848), eine Epoche zwischen dem Wiener Kongress und der Revolution von 1848. Dresden war als Residenzstadt des Königreichs Sachsen ein bedeutendes kulturelles und administratives Zentrum.
Bevölkerungsentwicklung: Dresden wuchs zwischen 1810 und 1840 von etwa 40.000 auf über 73.000 Einwohner. Diese Urbanisierung brachte neue soziale Herausforderungen mit sich, darunter beengte Wohnverhältnisse und hygienische Probleme.
Wirtschaftliche Situation: Das Königreich Sachsen befand sich in einer Phase der Frühindustrialisierung. Dresden selbst war weniger von Schwerindustrie geprägt als vielmehr von Handwerk, Handel und Verwaltung. Die wirtschaftlichen Verhältnisse waren für breite Bevölkerungsschichten jedoch unsicher.
Die städtische Gesellschaft Dresdens war streng hierarchisch gegliedert:
- Oberschicht: Adel, hohe Beamte, wohlhabende Kaufleute
- Mittelschicht: Handwerksmeister, mittlere Beamte, Akademiker
- Unterschicht: Gesellen, Tagelöhner, Dienstboten
Ohne konkrete Berufsangabe lässt sich Carl Gottlob Manks Position in dieser Sozialstruktur nicht präzise bestimmen. Die Tatsache, dass sein Sohn Georg später eine Beamtenlaufbahn einschlug, deutet darauf hin, dass die Familie zumindest über grundlegende Bildung und gewisse soziale Ressourcen verfügte.
Wohnsituation: Die rasche Bevölkerungszunahme führte zu Wohnraummangel. Viele Familien lebten in beengten Verhältnissen, oft mehrere Personen in einem Raum.
Gesundheitliche Situation: Die hygienischen Bedingungen waren problematisch. Sauberes Trinkwasser war nicht überall verfügbar, und Abwassersysteme fehlten weitgehend. Dies begünstigte die Ausbreitung von Infektionskrankheiten.
Lebenserwartung: Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt lag in städtischen Gebieten bei etwa 35–40 Jahren. Wer jedoch das Erwachsenenalter erreichte, hatte deutlich höhere Überlebenschancen. Der frühe Tod Carl Gottlob Manks mit 28 Jahren war zwar tragisch, aber im zeitgenössischen Kontext nicht außergewöhnlich.
Fragmentarische Überlieferung
Die spärliche Quellenlage zu Carl Gottlob Mank ist charakteristisch für die Mehrzahl städtischer Bewohner ohne herausgehobene gesellschaftliche Position im frühen 19. Jahrhundert. Während Geburt, Heirat und Tod in kirchlichen oder standesamtlichen Registern festgehalten wurden, existieren oft keine weiteren biografischen Zeugnisse.
Soziale Mobilität der Nachkommen
Bemerkenswert ist die soziale Entwicklung der Familie in der nachfolgenden Generation. Georg Mank, der Sohn, erlangte als Amtsstraßenmeister eine Beamtenstellung, die einen gewissen sozialen Aufstieg gegenüber möglichen handwerklichen oder kaufmännischen Tätigkeiten des Vaters darstellte. Dies entspricht einem breiteren Trend im 19. Jahrhundert: dem Aufstieg durch Bildung.
Witwenschaft und Kindererziehung
Johanne Schaarschmidt, die Witwe Carl Gottlob Manks, stand nach dessen Tod vor der Herausforderung, ihren einjährigen Sohn allein großzuziehen. Die wirtschaftliche Absicherung von Witwen war im 19. Jahrhundert prekär und von familiärer Unterstützung, eigener Erwerbstätigkeit oder bescheidenen Hinterlassenschaften abhängig.
Position im Stammbaum
Carl Gottlob Mank ist der Urgroßvater von Fritz Mank (1898–1956) und repräsentiert die dritte Ahnengeneration in dieser Linie. Seine frühe Ehe und sein baldiger Tod prägten die nachfolgenden Generationen indirekt durch die veränderten Aufwuchsbedingungen seines Sohnes Georg.
Kontinuität der Dresdner Linie
Die Familie blieb über mehrere Generationen im Raum Dresden ansässig. Erst in der Generation seines Enkels Alexander Mank (1864–1933) lässt sich eine Verlagerung nach Potschappel (heute Freital) feststellen, wo Alexander als Steindruckereibesitzer tätig wurde.
Namensvarianten
Der Familienname erscheint in den Quellen überwiegend als Mank, ist jedoch auch in der Schreibweise Manck überliefert. In der Generation des Urgroßvaters Carl wird zudem die Großschreibung MANK verwendet, was in zeitgenössischen Dokumenten üblich war. Diese Schreibvarianten sind für das 19. Jahrhundert typisch, da eine einheitliche Orthografie von Familiennamen noch nicht durchgängig etabliert war.
Zentrale Datenlücken
Beruf: Die Berufsbezeichnung Carl Gottlob Manks ist nicht überliefert. Dies erschwert die sozialgeschichtliche Einordnung erheblich.
Eltern und Herkunftsfamilie: Keine Informationen über die Eltern oder Geschwister Carl Gottlob Manks liegen vor.
Wohnort in Dresden: Die genaue Adresse oder der Stadtteil, in dem die Familie lebte, ist unbekannt.
Todesursache: Die Umstände des frühen Todes sind nicht dokumentiert.
Vermögensverhältnisse: Ob und welches Vermögen Carl Gottlob Mank hinterließ, ist ungeklärt.
Mögliche Recherchewege
Wie bereits erwähnt, ist die Quellenlage typisch für einfache Stadtbürger dieser Zeit. Während adelige Familien, Großbürger und höhere Beamte durch Nachlässe, Korrespondenzen und Erwähnungen in Zeitungen dokumentiert sind, hinterließen einfache Bürger meist nur Einträge in kirchlichen oder standesamtlichen Registern.
Kirchenbücher der Dresdner Gemeinden (Landeskirchliches Archiv Sachsen): Der Taufeintrag vom 4. November 1811 würde die Namen und Berufe der Eltern enthalten. Die Heiratsurkunde vom 24. Oktober 1837 nennt üblicherweise die Berufe beider Brautleute sowie ihrer Väter, was Rückschlüsse auf die soziale Herkunft ermöglicht.
Dresdner Adressbücher 1830–1840 (Stadtarchiv Dresden): Falls Carl Gottlob Mank über einen eigenen Haushalt oder ein Gewerbe verfügte, könnte er hier mit Adresse und Beruf verzeichnet sein. Die Abwesenheit in Adressbüchern deutet häufig auf Zugehörigkeit zur Unterschicht oder auf Wohnen zur Untermiete hin.
Sterbeurkunde (Sächsisches Staatsarchiv Dresden): Die vollständige Sterbeurkunde könnte Angaben zur Todesursache, zum Wohnort und zum Beruf enthalten.
Familie Schaarschmidt: Die Recherche zur Herkunftsfamilie der Ehefrau Johanne könnte indirekte Hinweise auf die soziale Stellung liefern, da Ehen im 19. Jahrhundert meist innerhalb derselben sozialen Schicht geschlossen wurden.
